Mainstream allgemein

Allgemeines

Anmerkung zur deutschen Übersetzung

Die vorliegende deutsche Übersetzung wurde von Mitgliedern des International Advisory Committees erstellt. Da dies nur eine Übersetzung ist, ist die offiziell gültige Version das englische Originaldokument.

Einleitung

Die CALLERLAB Mainstream Definitionen beschreiben detailliert alle Formationen, Begriffe und Calls (auch Styling und Timing) die im Mainstream Programm benutzt werden. Weiterhin sind Konventionen darüber, wie die Calls gecallt, getanzt und kombiniert werden, hierin dokumentiert.

Geschichte

Das Mainstream Tanzprogramm ist historisch eng mit dem Basic Tanzprogramm verbunden. Das Basic Tanzprogramm wurde 1969 als Resultat der Vereinheitlichung der Modern Western Square Dance Figuren mit 50 Calls aufgestellt. Es war der nächste Schritt nach der Arbeit der Sets in Order American Square Dance Society, die 1969 das Basic Programm mit 50 Figuren und 1971 das Extended Basic Programm mit weiteren 25 Calls veröffentlicht hatte, was die Grundlage für das legte, was später zum Mainstream Tanzprogramm wurde.

In den späten 1970er Jahren begann das Mainstream Definitions Committee jeden der Calls im Mainstream Programm zu definieren. Diese Arbeit benötigte einige Jahre und 13 Entwürfe bis schließlich CALLERLAB eine Ausgabe der Definitionen veröffentlichte, die weltweit anerkannt und eingesetzt wurde.

Zwei weitere Komitees, das Timing Committee und das Styling Committee, entwickelten Standards und Richtlinien für ihren jeweiligen Fokus auf das Bssic und Mainstream Tanzen. Nachdem die Definitionen, Styling und Timing vollständig waren, wurden die Ergebnisse zusammengeführt und als „CALLERLAB Basic & Mainstream Definitions“ veröffentlicht. Das Basic Tanzprogramm enthält nun die ersten 51 Calls und das Mainstream Tanzprogramm enthält die darauffolgenden 17 Calls.

1994 wurden diese Definitionen im Internet publiziert. Das förderte zusätzlich deren Verbreitung, Standardisierung sowie die Diskussion über diese Definitionen. 1995 wurde deutlich, dass die derzeitigen Definitionen weder detailliert noch präzise genug waren, um die Feinheiten modernen Callens zu erklären. In einigen Fällen waren die Definitionen zusätzlich verwirrend, unklar formuliert oder zweideutig. Mit den bestehenden Definitionen als Ausgangsbasis wurde 1999 die Aufgabe begonnen, nachdem mehrere Kommentare, Vorschläge und Beanstandungen gewürdigt worden waren, die Definitionen komplett neu zu schreiben. Die Überarbeitung der Definitionen wurde fortgesetzt und 2016 vom Mainstream Committee, in Zusammenarbeit mit dem Definitions Committee, mit hoher Priorität vorangetrieben.

Weiterhin entschied das Mainstream Committee 2016, die Basic und Mainstream Listen aufzuteilen und unabhängig voneinander zu nummerieren. 2017 wurde durch eine Abstimmung entschieden, die beiden Listen als eigenständige Dokumente zu veröffentlichen. Dieses Dokument enthält die Definitionen der Calls des Mainstream Tanzprogramms. Informationen über die Calls des Basic Tanzprogramms sind in den Definitionen des Basic Tanzprogramms zu finden.
Von den ersten Tagen der Vereinheitlichung von Square Dance Calls und Listen an hatten das Basic und das Mainstream Tanzprogramm eine gemeinsame Entstehungs- und Entwicklungs-Geschichte. Wegen dieser gemeinsamen Geschichte und der gegenseitigen Beziehung werden beide Tanzprogramme vom Mainstream Committee beaufsichtigt.

Rahmen

Diese Definitionen beschreiben was als Teil des CALLERLAB Mainstream Dance Program inklusive aktueller Updates der Definitionen gecallt und getanzt wird. Sie versuchen zu definieren was klar ist, was undeutlich und verwirrend ist und welche Anwendungen selten und grenzwertig sind. Für jeden Call des Mainstream Tanzprogramms werden alle Aspekte der üblichen und die meisten der seltener verwendeten Möglichkeiten beschrieben. Die neuen Definitionen versuchen allerdings nicht historische Versionen zu dokumentieren, die heutzutage neu ausgebildeten Tänzern nicht mehr unterrichtet werden müssen.

Was ein Caller oder sachkundiger Tänzer von diesem Dokument erwarten darf, schliesst ein:

1. Eine präzise Beschreibung jedes Calls
2. Beispiele von möglichen Kommandos
3. Styling und Timing
4. Die Fähigkeit, zwischen akzeptablen und unrichtigen Anwendungen von Calls zu unterscheiden

Diese Definitionen sind weder ein Handbuch für neue Tänzer noch für neue Caller, noch sind sie für den Zweck geschrieben, einer isolierten Gruppe ohne Square Dance Erfahrung das Erlernen dieser Fähigkeiten leicht zu machen. Die Definition einer Figur mag durchaus nicht die beste Art sein einen Call zu unterrichten. Andererseits sind die Worte, mit denen ein Call am besten unterrichtet wird oder mit denen dieser Call am schnellsten ins Gedächtnis zurückgerufen wird, nicht unbedingt für eine gute, präzise oder vollständige Definition geeignet. Andere Veröffentlichungen, die dafür besser geeignet sind, werden in Anhang C aufgelistet.

Die Informationen zu Dauer einer Figur und die stilistischen Ausführungshinweise basieren auf den früheren Dokumenten, die von den Komitees für Styling und für Timing erstellt worden waren. Leser, die sich dafür interessieren, wie die verschiedenen Calls am häufigsten gebraucht werden, seien auf das „Mainstream Standard Application Booklet“ verwiesen, das vom Choreographic Applications Committee verfasst worden ist.

Bei einigen Definitionen wird versucht, eine Figur präziser und vollständig zu beschreiben und dabei zusätzlich gewisse Differenzen über die Feinheiten von ungewöhnlichen und seltenen Anwendungen beizulegen. Dort gehen die Definitionen tiefer ins Detail. Die meisten dieser Details werden in den Kommentaren zur Definition und im Abschnitt “Zusätzliche Angaben“ beschrieben.

Vorgehensweise

Obwohl diese Definitionen von einer Organisation für Square Dance Caller verfasst und veröffentlicht werden, berücksichtigen sie sowohl die Belange von Callern als auch die von Tänzern. Sie haben weder ausschliesslich den Blickwinkel der Tänzer noch den der Caller. Stattdessen versuchen sie die gemeinsame Square Dance Sprache niederzuschreiben, die sich im Laufe der Zeit zwischen Callern und Tänzern entwickelt hat und die, offenbar mit wenig Aufwand, sofort verstanden, verarbeitet und ausgeführt werden kann.

Zusätzlich zur Beschreibung der Figuren werden für jeden Call reale Kommandos aufgeführt, die Tänzer von Callern hören könnten. Obwohl der Wortschatz aus der englischen Sprache kommt, bilden diese Phrasen eine Square Dance Sprache, die sich von Englisch unterscheidet. Diese Kommandophrasen sind wichtig für den Kommunikationsprozess.

Die verwendeten Calls und Wörter des Modern Western Square Dance haben sich von 1950 bis 1970 geändert. Ursprünglich war jeder Tanz vorchoreografiert (was sowohl die Figuren als auch den gereimten Fülltext betrifft), hatte einen Titel und war möglicherweise auf ein bestimmtes Musikstück zugeschnitten. Bevor die Musik anfing, liess der Caller die Tänzer die Choreografie »trocken« einmal durchgehen, erinnerte sie an die Figuren und die Reihenfolge im Ablauf. Das Vokabular bei dieser Übung war eine Kombination aus Umgangssprache und grundlegenden Square Dance Calls.

Mit der Zeit wurden weitere Calls erfunden und die vorherigen Übungen verschwanden. Gleichzeitig wurde von den Tänzern mehr und mehr erwartet, dass sie auf die Kommandos reagierten, ohne vorher zu wissen, was als Nächstes kommt. Die weitere Entwicklung dieses “Hash-Calling“ machte eine präzise Kommunikation zwischen Tänzer und Callern immer wichtiger.

Wie bei jeder menschlichen Sprache gibt es Ungereimtheiten, Ausnahmen und viele Redewendungen und Besonderheiten. Sollte heute jemand die Square Dance Sprache neu erfinden, könnte diese Person einige kleinere und ein paar grössere Verbesserungen einführen, die einfachere und durchgängigere Definitionen ermöglichten.

Standardisierung

Einer der Hauptgründe für eine Vereinheitlichung von Tanzprogrammen und Definitionen ist die Ermöglichung von Bewegungsfreiheit für Caller und Tänzer. Ohne Rücksicht darauf, wo und von wem Square Dance als Tänzer oder als Caller erlernt wurde, sollte jeder jede andere Gruppe, die das gleiche Tanzprogramm anbietet, besuchen können, um dort mitzutanzen oder für sie zu callen.

Auf der ganzen Welt werden die Calls auf Englisch gegeben und die Definitionen sind die gleichen. Eine andere Dimension der Standardisierung gibt es über die verschiedenen Tanzprogramme hinweg. Die Calls in einem Tanzprogramm schliessen alle Calls und Definitionen der vorhergehenden Programme ein. Fast ohne Ausnahme werden die Calls ein für alle Mal definiert und werden auch in nachfolgenden Programmen nicht geändert.

Auch das Styling wurde standardisiert. Obwohl grosse Anstrengungen in den 70er und 80er Jahren unternommen wurden, gab es Gruppen, welche weiterhin ein Styling verwendeten, welches nicht mit dem „Approved Styling“ übereinstimmte (z.B. „Hands Up“ vs. „Hands Down“ in Ocean Waves). Die Callerlab Mitglieder akzeptierten 1992, dass es kein gemeinsames Styling gibt und unterstützten einen Antrag, welcher sagt, dass CALLERLAB akzeptiert, dass regionale Unterschiede im Styling existieren.

Geeignet vs. ungeeignet

Die Begriffe „geeignet“ (proper), „akzeptabel“ (acceptable) und „zulässig“ (allowable) werden gleichwertig benutzt, um Calls und Methoden zur Kommunikation zu beschreiben, die CALLERLAB ihren Mitgliedern (und anderen) zu verwenden empfiehlt. Diese Caller versuchen, entsprechend ihrem Wissen und Können, neue Tänzer auszubilden
und allen Tänzer diesen Stil zu callen angedeihen zu lassen.

Die Begriffe „ungeeignet“ (improper) und „nicht geeignet“ (not proper) werden für Anwendungen von Calls verwendet, die sich nicht in Übereinstimmung mit diesen Definitionen befinden und von deren Anwendung CALLERLAB abrät.

Es gibt keine Choreographie Polizei. Es gibt keine Gesetze gegen falsche Choreographie und schlechtes Callen. Bei all ihrem Bestreben müssen Caller also immer gutes Urteilsvermögen einsetzen, wenn sie diese Sprache zur Unterhaltung von Tänzern anwenden. Tänzer haben diese Sprache gelernt und viele Stunden aufgewandt, um
diesen Tanz zu üben. Ein Caller sollte in der Lage sein, mit seinen Tänzern zu kommunizieren, ohne sich auf Diskussionen über „geeignet“ oder „ungeeignet“ einlassen zu müssen.

Konventionen und Regeln

Es gibt einige Bereiche im Square Dance, in denen bestimmte Konventionen aufgestellt wurden. Wenn eine solche Konvention von genügend Tänzern und Callern befolgt wird, dann kann daraus eine Regel entstehen.

Dabei gibt es einige Risiken, eine solche Konvention von vielen Tanzbeispielen abzuleiten und dann daraus eine Regel zu erstellen. Andere werden das lesen und ihrerseits neue Choreographien, basierend auf dieser Regel, entwickeln. Die Richtung, in die sich Choreographie durch diese Regeln entwickelt, kann dann in einen Konflikt mit der Konvention ausarten, die diese Regel erst hervorgebracht hat. So kann sich Square Dance unbeabsichtigt in eine Richtung entwickeln, mit der langjährige Caller und Tänzer hadern.

Die folgenden Vereinbarungen und Regeln erklären wie und warum auf eine bestimmte Art und Weise im Square Dance getanzt wird. Der Leser sollte umsichtig und mit guter Urteilskraft vorgehen wenn er neue Choreografien unter Verwendung von Regeln kreiert, die in dieser Weise gegenwärtig noch nicht gebräuchlich sind.

Passing Rule

Wenn die Definition eines Calls zwei Tänzer sich auf demselben Weg entgegenkommen lässt, um aneinander vorbei zu gehen, sollen sie sich an der rechten Schulter passieren (wenn nichts anderes bestimmt wird). Bei der gespiegelten Version einer Figur passieren sich die Tänzer auf ihrem Weg an der linken Schulter (z.B. Left Double Pass Thru).

Same Position Rule

Teilen sich zwei Tänzer dieselbe Zielposition, aber mit entgegengesetzter Blickrichtung, dann bilden sie eine Right-Hand Mini-Wave. Sollte es notwendig sein, sich positionell neu auszurichten, (schließlich brauchen jetzt zwei Tänzer den Platz, der für eine Person vorgesehen ist) wird seitwärts korrigiert, nach außen weg von der Gruppe in
der gerade getanzt wird.

Caller sollten keinen Call verwenden, nach welchem zwei Tänzer die gleiche Zielposition einnehmen und dabei diegleiche Blickrichtung haben oder ein Tänzer dabei auf die Schulter des anderen blickt.

Beispiel:

Facing Couples Rule

Einige Calls mit der Anfangsformation Ocean-Wave können auch ausgeführt werden, wenn sich Tänzer als Facing Couples gegenüber stehen. Beispiele sind Swing Thru und Spin the Top. In solchen Fällen bilden Tänzer zuerst eine Right-Hand Ocean-Wave und führen dann die Figur aus.

Gibt der Caller eine Figur an, die mit der linken Hand begonnen werden soll (z.B. Left Swing Thru), bilden die Tänzer zuerst eine kurzzeitige Left- Hand Ocean-Wave.

Wenn die Facing Couples Rule anwendbar ist, so ist dies in diesem Dokument bei der Definition des Calls vermerkt. Ist ein solcher Vermerk nicht gegeben, sollte die Facing Couples Rule nicht verwendet werden.

Obwohl diese Regel Facing Couples Rule heisst, und demzufolge sich auf Paare bezieht, wird sie generalisiert. Das bedeutet, dass einzelne Tänzer, die sich gegenüber stehen eine Right-Hand Mini-Wave und Linien von mehr als zwei Tänzern eine Right-Hand Tidal-Wave bilden, usw.

In den folgenden Startpositionen bei denen eine Mischung aus Mini-Wave und Facing Dancer vorliegt, ist die Anwendung der Regel zwar ungewöhnlich, aber zulässig:

Timing: Die Anwendung der Facing Couple Rule ändert nichts am Timing des Calls..

Ocean Wave Rule

Einige Figuren die so definiert sind, dass sie als Ausgangsposition Facing Couples haben, können auch aus einer Right-Hand Ocean Wave gecallt werden, z.B. Right und Left Thru and Square Thru. In diesen Fällen ist der Tänzer bereits einen Schritt auf denjenigen zugegangen, den er anschaut und kann nun den noch verbleibenden Teil der gecallten Figur zu Ende tanzen.

Zum Verständnis und zu Lernzwecken kann es notwendig sein, die Tänzer kurzfristig in die Formation Facing Couples und wieder zurück in die Wave treten zu lassen und den Call danach zu vollenden.

Obwohl die Regel Ocean Wave Rule heisst, gilt sie generell auch für Mini-Waves (Facing Dancers) und Tidal Waves (Facing Lines), usw. Beispiele hierfür sind Pass Thru, Slide Thru, Box The Gnat, Double Pass Thru (von einer Right-Hand 1/4 Tag) und Pass To The Center (von Right-Hand Ocean Waves).

Um die Ocean Wave Rule anwenden zu können, muss die Figur mit Box The Gnat, Pass Thru oder Right Pull By beginnen. Zusätzlich darf diese Figur für die Anfangsformation Ocean Wave nicht anders definiert sein. Der Call Circulate beispielsweise ist für die Eight- Chain-Thru-Formation und für Ocean Waves definiert. Es wäre nicht korrekt bei Circulate aus Ocean Waves von den Tänzern, basierend auf der Ocean-Wave-Rule, Step Thru zu erwarten, denn sie werden natürlich die entsprechende Version aus Ocean Waves ausführen.

Die folgende Kombination von Mini-Wave und Facing Dancers ist zwar ungewöhnlich aber dennoch statthaft:

Die Anpassungen sind Teil der Ocean Wave Rule und ändern nichts an dem eigentlichen Effekt des Calls. Es werden keine Teile hinzugefügt, weggelassen oder der Gebrauch von „Fractions“ verändert. Es ist so, als ob die Tänzer zuerst wieder in die Formation Facing Dancers zurückgetreten wären und danach den Call ausgeführt hätten. Der Call Dosado beispielsweise endet aus einer Right-Hand Mini-Wave in Facing Dancers und nicht in einer Right-Hand Mini-Wave.

Die Ocean Wave Rule gilt auch für Calls die normalerweise aus einer Facing Couples Formation starten, wenn die Tänzer in einer Left Hand Ocean Wave stehen. In diesem Fall muss der Caller eine Figur callen die mit der linken Hand beginnt (z.B. Left Square Thru). Siehe hierzu auch “Zusätzliche Details: Kommentare: Erweiterungen wie Reverse Wheel Around”.

Wenn eine Hälfte der Tänzer in Mini-Waves stehen, die andere Hälfte Facing Dancers sind und der Call ein 2-Dancer Call ist (z.B. Box The Gnat, Slide Thru, Pass Thru), sollte der Caller klar zu erkennen geben, wer den Call durchführen soll (z.B., alle [Everyone] oder die, die sich anschauen [Those Facing]).

Timing: Die Anwendung der Ocean Wave Rule ändert nichts am Timing des Calls.

Squared Set Convention

Calls, deren definierte Anfangsformation Facing Dancers oder Facing Couples ist, sind auch aus der Formation Square erlaubt. Der Caller muss die aktiven Tänzer identifizieren (Beispiel: Heads, Boys).

Diese aktiven Tänzer gehen vorwärts in die Mitte des Squares und führen die angesagte Figur aus. Beenden sie diese Figur mit der Blickrichtung zu denselben Wänden, die auch die inaktiven Tänzer gerade ansehen, dann bleiben sie in der Mitte des Squares (z.B. Heads Square Thru 4, Heads Star Thru, Heads Touch 1/4).

Endet diese Figur damit, dass die aktiven Tänzer andere Wände als die inaktiven Tänzer ansehen, dann enden die aktiven Tänzer wieder auf den Positionen eines Squared Set, ausser es liegt ein klarer Grund vor, so dass die Tänzer in der Mitte des Squares verbleiben müssen. (z.B. sollten Tänzer wieder auf die Positionen eines Squared Set zurückkehren bei Head Ladies Chain, Heads Right and Left Thru, Heads Pass Thru oder Heads Square Thru 3.)

Wegen der Handhaltung am Ende der Figur Heads Box the Gnat bleiben die Heads in der Mitte um die nächste Figur auszuführen. Gewöhnlich wird die exakte Endposition durch die nächste Figur offensichtlich (zum Beispiel: Heads Right and Left Thru, Sides Right and Left Thru) oder sie ist unerheblich, weil die Aktion mit der nächsten Figur fortgeführt wird (z.B. Heads Pass Thru, Separate Around 1 to a Line).

Einige Caller die wünschen, dass die aktiven Tänzer in der Mitte verbleiben, beginnen den Call mit “Heads Move In”, “Heads Move Forward” oder “Heads Move Into The Center”. Beispielsweise würden nach “Heads Move In and Square Thru 3” die Heads sich weiterhin in der Mitte befinden und nicht wieder auf die Positionen eines Squared Set zurückkehren.

Timing: Wenn Tänzer sich zunächst in die Mitte eines Squares bewegen sollen, so wird das Timing um 2 Taktschläge für den Call erhöht.

Die Zeit, die benötigt wird, um aus der Mitte des Squares wieder herauszutreten, verschmilzt oft mit dem Ende der Figur (wie beim Courtesy Turn am Ende von Right and Left Thru) oder wird vom Anfang der nächsten Figur überlappt (wie bei Heads Right and Left Thru, Sides Right and Left Thru).

Circle Rule

Wenn in einem Infacing Circle Of 8 der Caller zwei benachbarte Tänzer und deren gegenüberliegende Tänzer mit einem Call anspricht, der normalerweise aus Facing Couples gecallt wird, so tanzen die Tänzer die Figur so als hätte sich der Kreis in ein Squared Set verwandelt und befolgen dann die Squared Set Convention. Beispiele:

Von einem Squared Set: Join Hands, Circle Left; Heads Up To The Middle And Back; Heads Square Thru 4.

Von einem Squared Set: Heads Half Sashay; All Circle Left; 4 Boys Spin The Top.

Wege, Tänzer zu benennen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten um Tänzer in einem Square zu identifizieren. Siehe „Teil 4: Zusätzliche Angaben: Beschreibung der Tanzaktion: Was bedeutet es, Tänzer zu benennen?“.

Partner / Corner

Kommandobeispiele:
Face Your Partner; Dosado
Face Your Corner; Allemande Left
Circle Left; Swing Your Partner
4 Ladies Promenade Inside; Swing Your Partner

Beschreibung: In einem Square, aufgestellt aus normalen Paaren, ist der Partner eines jeden Tänzers die Person daneben; der Corner ist die nächste Person um die nächstgelegene Ecke.

In einem Paar oder einer Mini-Wave ist jeder des anderen Partner.

In einem Kreis, in dem abwechselnd Männer und Frauen mit Blickrichtung nach innen stehen, ist für die Männer die nächste Tänzerin gegen den Uhrzeigersinn der Partner und die nächste Tänzerin im Uhrzeigersinn ist der Corner. Für die Frauen ist der Partner der nächste Mann im Uhrzeigersinn und der Corner der nächste Mann gegen den Uhrzeigersinn.

Partner und Corner können während des Tanzes wechseln, besonders während eines Singing Calls. Allemande Left, Swing oder Promenade definieren einen neuen momentanen Partner, doch Originalpartner bleibt die Person, mit der man sich ursprünglich im Square aufgestellt hat.

Bemerkungen: In „4 Ladies Promenade Inside, Swing your Partner“ bezieht sich Partner auf die Person, die vor dieser Figur Partner war.

Um einen Square wieder aufzulösen, das heisst, alle Tänzer wieder zwischen ihre jeweiligen Originalpartner und -corner zu bringen, kann es für Caller sinnvoll sein, den Corner eines Mannes als die nächste Frau im Uhrzeigersinn zu betrachten (nachdem Ocean Waves zu Facing Couples zurückgeführt wurden und die Tänzer sich zur Mitte gedreht zu einem Kreis aus acht Tänzern mit Blickrichtung nach innen formiert haben). Dadurch ergibt sich, dass der Partner eines Mannes (die Frau, mit der er nach Allemande Left promenieren würde) nach den entsprechenden Anpassungen die nächste Frau gegen den Uhrzeigersinn ist.

Heads / Sides

Kommandobeispiele:
Heads Right and Left Thru
Head Ladies Chain
Sides Wheel Around
Sides Trade
Original Heads
Those In The Head Position

Beschreibung: Die Heads sind die beiden sich einander gegenüber stehenden Paare, die in einem Square zu Beginn eines Tips mit Blickrichtung zum Caller oder von ihm weg stehen. Die Sides sind die beiden sich einander gegenüber stehenden Paare mit der Blickrichtung senkrecht dazu.

Tänzer behalten während eines Tips ihre ursprüngliche Head- oder Side-Identität bei. Das heisst also, „Heads“ bedeutet „ursprüngliche Heads“. Beispiele dafür sind unter anderem: Heads Run, Heads Trade, Sides Pass Thru, Sides Fold.

Stehen in einem Square die ursprünglichen Sides auf der Heads-Position, dann muss der Caller explizit ansagen „Original Heads“ oder „Those in the Head Position“. Einfach „Heads“ anzusagen könnte beides bedeuten. Das gleiche gilt für „Sides“.

Stehen in einem Square auf der Head-Position eine Kombination von Head- und Side-Tänzern, sollte der Caller explizit ansagen „Head Man and the Girl with You“ oder „Those in the Head Position“. Einfach „Heads“ anzusagen könnte beides bedeuten. Das gleiche gilt für „Sides“.

Promeniert ein Head-Mann mit einer Side-Frau, dann bedeutet “Heads” „Head Boy and the Girl with You“ (z.B. Heads Wheel Around). Das gleiche gilt für „Sides“.

Der Figurenteil von Singing Calls lässt die Frauen nahezu immer zu einem anderen Mann weiter wandern. Ist dies geschehen, nimmt sie temporär die Head- oder Side-Identität dieses Mannes und seine Heim-Position an.

In einigen Gegenden rotieren die Squares vor dem Singing Call um 90 Grad nach rechts („rotate“ oder auch „Stir the Bucket“), so dass jeder eine neue Heim-Position hat. Dies kann durch den Caller am Schluss seiner Patter Sequenz geschehen oder die Tänzer drehen den Square selbst bevor der Singing Call beginnt. In jedem Fall erhalten die Heads und Sides für den Singing Call eine neue Identität.

Couple #1, #2, #3, #4

Kommandobeispiele:
Couples 1 and 3 make a Right Hand Star
1 and 3 Lead Out To The Right
Couple 1 Split Couple 3, Round one to a line

Beschreibung: In einem Squared Set bei Beginn des Tips ist das Paar mit dem Rücken zum Caller das Paar #1. Das Paar zu dessen Rechten (von oben gesehen gegen den Uhrzeigersinn) ist Paar #2, und so weiter.

Tänzer behalten ihre ursprüngliche Paarnummer während des Tips.

Der Figurenteil von Singing Calls lässt die Frauen nahezu immer zu einem anderen Mann weiter wandern. In diesem Fall nimmt sie temporär die Paar-Nummer dieses Mannes und dessen Heim-Position an.

Bemerkungen: Die Phrasen „Couples 1 And 3“ und „1 and 3“ bedeuten das gleiche wie „Heads“.
Moderne Choreographie hat sich von den Paarnummern zur Ansprache von Tänzern entfernt. Siehe oben bei Heads/Sides.

Boys / Girls

Kommandobeispiele:
Boys Run
Girls Trade
Men Circulate; Ladies Trade
Cloverleaf; Ladies Lead Dixie Style to a Wave
All 4 Ladies Chain

Beschreibung: Boys sind die Tänzer, die anfangs im Squared Set die linke Seite im Paar einnehmen. Girls sind die Tänzer, die anfangs im Squared Set die rechte Seite im Paar einnehmen. Die Begriffe Men, Gents, Gentlemen und Guys bedeuten das gleiche wie Boys. Die Begriffe Women, Ladies und Gals bedeuten das gleiche wie Girls.

Bemerkungen: Ohne Rücksicht auf das natürliche Geschlecht der Tänzer gilt: Wer sich links im Paar aufstellt, spielt während der Tanzrunde die Rolle des Boys, wer sich rechts im Paar aufstellt, spielt während der Tanzrunde die Rolle des Girls.

Einige Caller vertreten die Meinung, dass beim Square Dance alle Tanzanweisungen an die Boys gerichtet sind. Sie meinen, dass die Girls aufmerksam sein und die gegensätzlichen Aktionen ausführen müssen. Für die moderne Art von Unterrichten, Choreographie und Patter ist diese Ansicht irreführend und nicht richtig. Die meisten der Calls sind ohne Rücksicht auf das Geschlecht der Tänzer definiert. Die meisten Kommandos sind an alle aktiven Tänzer gerichtet. Caller sollten unterrichten und callen ohne diesen Mythos zu untermauern.

Centers / Ends

Kommandobeispiele:
Each Side, Centers Trade
On Your Own Side, Centers Trade
Centers Of Each Side, Pass Thru
Center 4, Walk And Dodge
Ends Fold

Beschreibung: Tänzer nahe der Mitte des Squares oder der Formation werden Centers genannt. Tänzer auf der Aussenseite des Squares oder der Formation werden Ends genannt. ‘Die Identifikation von Centers oder Ends ist von deren Blickrichtung unabhängig. Centers („C“) und Ends („E“) in einigen üblichen Formationen:

Bei 8 Tänzern gibt es verschiedene Möglichkeiten, abhängig von der Formation:

Der Caller sollte die Centers auf jeder Seite („Each side, Centers“) oder die vier Centers („Center 4“) exakt ansprechen, um die Mehrdeutigkeit in einer 1×8-Formation zu vermeiden.

Folgende Möglichkeiten kommen seltener vor oder werden in den Definitionen angesprochen:

Leaders / Trailers

Es ist wichtig, zu verstehen wer Leaders und Trailers sind, da diese Begriffe bei einigen Calls in der Definition (z.B. Cloverleaf) und beim Unterrichten (z.B. Zoom) benutzt werden. Sie werden von einigen Callern ebenfalls für Anweisungen an Tänzer gebraucht (z.B. Leaders Trade).

Kommandobeispiele:
Double Pass Thru; Leaders Trade
Lines Forward And Back; Pass Thru; Tag The Line; Leaders U-Turn Back

Beschreibung: In jeder box-artigen Formation, wie beispielsweise Box Circulate oder Tandem Couples, sind Leads oder Leaders die Tänzer, die von der Vierergruppe wegsehen, während Trailers zur Mitte der Vierergruppe sehen.

In anderen Formationen aus 2 Tänzern (z.B. Tandem, Facing Dancers, Back-to-Back Dancers) sind diejenigen, die vom Zentrum dieser Formation wegsehen Leaders und die Tänzer, die direkt zu diesem Zentrum hinsehen.

Trailers. Alle anderen sind weder ein Leader noch ein Trailer.

In den folgenden Abbildungen sind die mit »L« markierten Tänzer Leader, die mit »T« markierten Tänzer Trailer.

Bemerkungen: Im Mainstream wird Leaders und Trailers normalerweise nur für Tandem Couples oder Tandem Dancers angewandt.

Oft gibt es mehrere Möglichkeiten, Tänzer anzusprechen. Obwohl die Verwendung von Leaders/Trailers richtig sein kann, ist wahrscheinlich die häufiger benutzte Ansprache Boys/Girls, Centers/Ends oder First/Next diebessere Wahl für den Erfolg der Tänzer.

Die Definition eines jeden Calls besteht aus acht Teilen.

1. Name des Calls. So ist der Call im Programm gelistet. Gewöhnlich wird dieser Call auch so gecallt.

2. Startformation. Ausser wenn es den Rahmen sprengt werden alle üblichen Startformationen aufgezählt. In seltenen Fällen zeigt das Wort „only“ an, dass nur diese aufgezählten Startformationen für diese Figur gelten. Andere dürfen nicht verwendet werden. Jede aufgezählte Formation wird im Anhang „Formationen“ definiert. Zusätzliches dazu steht im Anhang „Zusätzliche Informationen: Startformationen“.

3. Kommandobeispiele. Viele der üblichen Phrasen diesen Call zu callen werden aufgezählt. Die einfachste oder häufigste Variante wird zuerst genannt. Einige dieser Beispiele enthalten Patter und/oder Hilfswörter. Siehe auch „Zusätzliche Informationen: Zusätzliche Wörter“.

4. Tanzaktion. Diese Beschreibung definiert, wie dieser Call ausgeführt wird; in Umgangssprache, mit Hilfe anderer Calls oder einer Kombination aus beidem. Komplexe Figuren werden sequentiell, das heisst Teil für Teil beschrieben. Die Beschreibungen sind so verfasst, dass sie für alle aufgezählten Anfangsformationen gelten. Sie versuchen in Worten das Wesen der Figur zu erfassen. Siehe auch „Anhang B: Beschreibende Terminologie“ und „Zusätzliche Informationen: Tanzaktion: Definitorische Präzision“.

5. Schlussformation. Diese Schlussformationen werden angegeben, so dass der Leser sein Verständnis der Figur überprüfen kann. Jede aufgeführte Formation wird im Anhang „Formationen“ definiert.

6. Timing. Beim Tanzen der Figuren sollte jeder Tänzer für jeden Taktschlag der Musik einen Schritt ausführen. Die Anzahl der Schritte oder Taktschläge, wie sie vom Timing Committee ermittelt wurden, ist für jeden Call angegeben. Siehe auch Anhang „Zusätzliche Informationen: Zeitvorgaben“.

7. Styling. Empfehlungen zur Ausführung der Figur, mit Angaben zu Arm- und Handhaltung und dem Spiel mit dem Rock werden hier gegeben. Im Anhang „Zusätzliche Angaben: Stilistische Ausführungshinweise“ sind dazu weitere Informationen und Definitionen.

8. Bemerkungen. Wichtige Informationen, Klarstellungen, Ausnahmen und Gepflogenheiten stehen in diesem Abschnitt.